Prof. Dr. Martin Mittwede, Prof. Dr. Dr. med. Bernhard Uehleke, Prof. Dr. med. Friedrich Molsberger: Konstitution aus Sicht traditioneller Medizinsysteme

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Prof. Dr. Martin Mittwede: Die Konstitutionslehre des Ayurveda aus Sicht der klassischen Texte

Um die ayurvedischen Vorstellungen über die Konstitution (prakriti) angemessen verstehen zu können, muss man einen genauen Blick auf die philosophischen Grundlagen werfen.

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Beschreibung

Prof. Dr. Martin Mittwede, Prof. Dr. Dr. med. Bernhard Uehleke, Prof. Dr. med. Friedrich Molsberger: Konstitution aus Sicht traditioneller Medizinsysteme

Prof. Dr. Martin Mittwede: Die Konstitutionslehre des Ayurveda aus Sicht der klassischen Texte

Um die ayurvedischen Vorstellungen über die Konstitution (prakriti) angemessen verstehen zu können, muss man einen genauen Blick auf die philosophischen Grundlagen werfen. Insbesondere in der Samkhya-Philosophie hat sich das Prakriti-Konzept maßgeblich entwickelt und wurde dann von den klassischen Ayurveda-Ärzten zu einer Phänomenologie des Seienden entwickelt. Hilfreich zur Seite stand das Vaisheshika-Modell der Beziehung von Substanz (dravya), Eigenschaft (guna) und Wirkung (karma). Mit diesen Gedankengängen bewegen wir uns historisch zurück zu den Ursprüngen wissenschaftlichen Denkens und Kategorisierens. In der modernen Medizin scheinen die alten Konzepte kaum mehr einen Platz zu finden, es geht darum, unabhängig von der einzelnen Person und ihrer Konstitution Wirkungen zu entfalten, was in der Tat auch eindrücklich funktioniert. Die Blindheit statistischer Signifikanz zeigt sich u.a. in Therapieversagern, atypischen Verläufen einer Krankheit, asymptomatischen Ausprägungen und den Wirkungsgrenzen auch vieler moderner Arzneimittel. Die ayurvedische Konstitutionslehre erschöpft sich nicht in der Beschreibung von Patientenprofilen, sondern wird konsequent auf die Ausprägung der Erkrankungen und auf die Heilmittel angewandt. Erst in einem systemischen Gesamtkontext entfaltet das Konzept seine Stärken. Nur wenn die angewendeten Maßnahmen und Heilmittel konsequent im Hinblick auf Prakriti und Vikriti eingesetzt werden, zeigen sie ihre sichere Wirkung.

Die Konstitution einer Person ist in der westlichen Rezeption des Ayurveda sehr in den Vordergrund gerückt, was für indische Ayurveda-Ärzte manchmal recht befremdlich ist. Sie ist insbesondere bedeutsam für die Prävention, nicht aber für alle Aspekte der Therapie. Wenn sich eine Krankheit erst einmal entfaltet hat – aus ayurvedischer Sicht also das Spätstadium des Erkrankungsprozesses – tritt der Ausgleich der Vikriti-Symptome in den Vordergrund, es geht also gewissermaßen um die Prakriti der Erkrankung. Dies geschieht natürlich immer vor dem Hintergrund der Person und ihrer Konstitution, die den Zielhorizont der erfolgreichen Behandlung darstellt, aber nicht primär über den Erfolg oder Misserfolg einer Behandlung entscheidet.

Quantitatives und qualitatives Denken (moderne Medizin und Ayurveda) stellen keinen absoluten Gegensatz dar, sondern können sich komplementär in integrativen Behandlungskonzepten ergänzen. Es gilt, im jeweils komplementären Denkmodell die eigene Sichtweise zu entdecken, so enthält der Ayurveda viele quantitative Elemente, ebenso wie sich auch in der modernen Medizin im Kontext der Beschreibung von Krankheitsverläufen und Schweregraden qualitative Sichtweisen zeigen.

Um die Effektivität des ayurvedischen Ansatzes zu zeigen, ist es notwendig, Forschungsdesigns zu entwickeln und umzusetzen, die nicht Einzelaspekte des Ayurveda herausgreifen, sondern sich umfassend mit den systemischen Zusammenhängen auseinandersetzen.

Prof. Dr. Dr. med. Bernhard Uehleke: Konstitution in der traditionellen europäischen Heilkunde und ihr Einfluss auf die moderne Medizin

In der traditionellen Europäischen Medizin dient seit über 2000 Jahren das System der Humoralpathologie als Grundlage diagnostischer und therapeutischer Ansätze. Aufbauend auf den 4 Elementen gibt es die zugeordneten 4 Körpersäfte mit den entsprechenden Qualitäten. Ein Ungleichgewicht der Säfte führt zu auffälligen körperlichen Konstitutionen und fördert bestimmte Erkrankungen. Therapeutische Ansätze zielen auf den Ausgleich der Säfte-Mischung oder aber auf eine komplette Neubildung von neuen, „besseren“ Säften.

Die Humoralpathologie beeinflusst die Medizin bis weit ins 20. Jahrhundert und ist eng mit modernen Konstitutionslehren verbunden. Traditionelle sowie moderne Konstitutionslehren spielen aber neuerdings in der modernen Medizin kaum mehr eine Rolle, weil sich entsprechende Muster von Merkmalen bisher icht haben aufzeigen lassen. Insofern ist eine objektive Einordnung eines Patienten zu einer speziellen Konstitution schwierig. Dazu kommt, dass es bislang kaum Studien gibt, dass bestimmte Therapien – auch Naturheilverfahren – bei entsprechenden Konstitutionen bzw. entsprechenden Untergruppen besser oder schlechter funktionieren.

Weitere Studien zu Mustern von Merkmalen und Parametern sind dringend erforderlich, um die Relevanz von komplexen traditionellen Lehren wie die Humoralpathologie für die Praxis zu begründen. Dadurch würde die Attraktivität von traditionellen Medizinsystemen im Publikum und in der wissenschaftlichen Medizin erheblich verbessert.

Prof. Dr. med. Friedrich Molsberger: Der Konstitutionsbegriff in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

In der Traditionellen Chinesischen Medizin stehen 5 Wandlungsphasen im Mittelpunkt: Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer. Die Wandlungsphasen sind auch als "5 Elemente" bekannt. In der Resonanz zu jeder dieser 5 Wandlungsphasen stehen Konstitutionstypen, spezifische Strukturen und Funktionen von Organen, Ernährungsgewohnheiten, diätetische Empfehlungen,

pathogene Faktoren und Jahreszeiten. Wir geben einen Kurzüberblick zur Diagnostik der Konstitutionstypen, typischen Symptomen und Therapieempfehlungen.

 

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Lieferung: Video-DVD; Spieldauer: ca. 1 Std. 18 Min.; Format: 16:9; produziert mit einer Kamera

Vorschau:

1/6: M. Mittwede, B. Uehleke, F. Molsberger: Konstitution aus Sicht traditioneller Medizinsysteme

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