Prof. Dr. Hans-Peter Leimer, Dr. Frank Bartram: Innenraumbelastung durch Schimmelpilze – Bauphysikalische und Umweltmedizinische Aspekte

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Prof. Dr. Hans-Peter Leimer: Innenraumbelastung durch Schimmelpilze – Bauphysikalische und Umweltmedizinische Aspekte

Seit Anfang der 70er Jahre sind gesundheitliche Aspekte Bestandteil der Beurteilung des Raumklimas.

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Beschreibung

Prof. Dr. Hans-Peter Leimer: Innenraumbelastung durch Schimmelpilze – Bauphysikalische und Umweltmedizinische Aspekte

Seit Anfang der 70er Jahre sind gesundheitliche Aspekte Bestandteil der Beurteilung des Raumklimas. In das Blickfeld wurden diese Problemstellungen gerückt, als sich infolge Nutzung von Gebäuden gesundheitliche Beeinträchtigungen einstellten. Dieses Phänomen, das anfangs noch ausschließlich Bürogebäude betraf, wurde als „sick building syndrome“ bezeichnet. Man war der Meinung, dass Gebäude „krank“ machen. Experten gehen davon aus, dass z. Zt. noch etwa 20 Prozent der Menschen davon betroffen sind. Als Ursachen werden in der Regel Schadstoffe angenommen, die in Innenräumen vorkommen. Dazu zählen Ausdünstungen aus neu eingebauten Materialien, wie etwa Kleber aus Bodenbelägen, aus Möbeln und Dämmmaterialien oder aus damls eingesetzten PVB Dichtungsmassen. Zudem können Bürogeräte wie Drucker, Kopierer oder Computer Ozon freisetzen. Klimaanlagen führen bei unsachgemäßer Wartung ebenfalls raumklimatischen Problemen. Sie führen Pollen, Pilzsporen und Keime aus der Außenluft in den Innenraum. Bei Verwendung von geeigneten Filtersystemen in den Anlagen und Leitungsführungen können die Anteile zwar reduziert werden, bei ungeeigneten Filtern oder seltenem Filterwechsel erhöht sich jedoch das Risiko von Schimmelpilzwachstum sowohl in der Anlage als auch im Raum.

Diese Problematik erweiterte sich mit den Jahren auch auf den Bereich des privaten Wohnens. Hier waren es u. a. die Emissionen von PCP oder Lindan aus den mit Holzschutzanstrichen versehenen Hölzern. In Unkenntnis ihrer Gefährlichkeit wurden Holzschutzmittel in den 70er Jahren, eigentlich für den Außenbereich entwickelt, aus dekorativen Gründen auch im Innenbereich eingesetzt. Es hat sich gezeigt, dass Holzschutzmittel auch Jahre nach ihrer Anwendung in der Raumluft noch nachweisbar sind. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten dazu betragen, dass viele Phänomene aufgeklärt und der Baustoffindustrie Vorgaben geliefert wurden, um geeignete, neue Bauprodukte zu entwickeln. Mitte der 80er Jahre führten erhöhte Anforderungen des Wärmeschutzes in Teilen zu einem falsch verstandenen Umgang mit dem Thema Energieeinsparung. Bei der Instandsetzung wurden dichte Fenster in schlecht gedämmte Gebäudeaußenwände eingebaut. Die Gebäudedichtheit wurde in diesem Falle zwar deutlich erhöht, gleichzeitig die hygienisch erforderliche Luftwechselrate mit der Außenluft massiv verringert.

Dr. Frank Bartram:

Als Folge eines Wasserschadens im Jahr 2003 an der Gebäude-Westseite durch massiven Regen fanden sich bei über 50% aller Mitarbeiter, einschließlich des Managements folgende Symptomkomplexe: Husten, Auswurf, Halskratzen, Konjunktivitis, Hautjucken, deutlicher Mangel an körperlichem Leistungsvermögen, erheblicher Mangel an Konzentrationsver-mögen. Im Winter 2005 wurde ein schwedisches Speziallabor für Innenraumbefall durch Mikroorganismen (Pegasus/Schweden) herangezogen.

Analyseergebnisse:

  • Massiver Befall mit Mikroorganismen: Bakterien und Schimmelpilze (Gefundene Schimmelpilze in allen Geschossebenen: Aspergillus spp. , Penicillium spp. und Stachybotrys).

Umweltmedizinische Fragestellung:

  • Ist es beweisbar, dass die Erkrankungen zahlreicher Mitarbeiter der Firma (wesentlich) induziert wurden durch die Exposition zu Schimmelpilzen im Betriebsgebäude?

Ergebnis:

  • Anzahl der untersuchten Angestellten n = 26. Interpretation von drei unterschiedlichen Laboranalysen, die bzgl. der von Pegasus gefundenen Schimmelpilze Aspergillus spp., Penicillium spp. und Stachybotrys abgeleitet wurden. Zur Analyse herangezogen wurden Laborwerte, die die individuelle allergische Sensibilisierungsreaktion der Schimmelpilz-exponierten Angestellten nachweisen oder ausschließen sollte. Diese Befunde wurden im Dezember 2005 bei den 26 Angestellten nach Durchführung der Zwischenanamnese zur Kontrolle wiederholt.

Änderung der Beschwerden nach Standortwechsel:

  • Schlechter: kein Patient = 0%, Keine Änderung: 6 Patienten (in dieser Kategorie hatten 3 Personen auch im Sommer 2005 keine Beschwerden): = 23%. Leicht gebessert: 5 Patienten = 19%. Sehr viel besser: 13 Patienten = 50%. Alle Angestellten mit verbesserten Beschwerden total: 18 = 69%.

Es wird im Vortragsteil Dr. Bartram kurz auf die Handhabung des Sick Building Syndroms in Japan eingegangen.

Interpretation / Schlussfolgerung:

  • Die genaue Erwägung und Abwägung dieser Ergebnisse zeigen, dass die betroffene Firma keine andere Wahl hatte als den Wechsel des Gebäudes, wie nach umweltmedizinischer Analyse empfohlen und durchgeführt, am 01. September 2005, zur Wieder-Etablierung der Gesundheit der Angestellten unter wesentlich verbesserten Bedingungen und für eine prosperierende Existenz der Firma in Zukunft.

Über Prof. Dr. Hans-Peter Leimer:

Dipl.-Arch. in TFH Berlin

Dipl.-Ing (Bauingenieurwesen) in TU Braunschweig

1984 bis 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Baukonstruktion und Holzbau, TU Braunschweig

Promotion HAB Weimar

Seit 1990 selbstständige Tätigkeit in der BBS INGENIEURGesellschaft

Seit 2000 Professur für Baukonstruktion und Bauphysik an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim

Seit 2001 Leiter des BBS Institut – Forschungs- und Materialprüfinstitut für angewandte Bauphysik und Werkstoffe des Bauwesens

Seit 2007 Leitung des Institutes für angewandte Bauphysik und Qualitätssicherung an der Hefei University – China

Über Dr. Frank Bartram:

geb.: 1949

Abitur, 1965

Studium Biologie bis Vordiplom

Studium Humanmedizin

1976 Staatsexamen Universität Kiel

Assistenzarztausbildung mit Schwerpunkten Chirurgie und Innere Medizin an verschiedenen Krankenhäusern in Nord- und Süddeutschland

ab 1.4.1980 Niederlassung als Allgemeinmediziner im Nordschwarzwald in eigener Praxis

1992 Umsiedlung nach Bayern, Standort: Augustinergasse 8, weiterhin als Kassenarzt.

Spezialgebiete:

überregionale Fachpraxis für Umweltmedizin, die Praxis nimmt nicht an der sog. hausärztlichen Grundversorgung teil. Nach Schaffung des Fachbereichs Umweltmedizin Ausbildung nach den Kriterien der Bundesärztekammer

seit Beginn der Ausbildung zum Umweltmediziner (1994) als Dozent für diesen Ausbildungsgang tätig,

Schwerpunkt :

Objektivierung von umweltbedingten Erkrankungen. Anerkennungsurkunde „Umweltmedizin“ : 1995 durch die Bayerische Ärztekammer.

Seit Anfang 1993 bisher (Stand: 03/06) knapp 8.000 Patienten mit umweltassoziierten Krankheiten behandelt.

Seit 1994 kontinuierliche Dozententätigkeit für die Aus- und Weiterbildung im Fachbereich Umweltmedizin.

2001 – 2002 im Auftrag des luxemburgischen Gesundheitsministeriums wesentliche Mitbeteiligung an der Ausbildung von ca. 50 luxemburger Ärzten(innen) als Umweltmediziner nach den Kriterien der Bundesärztekammer.Europaweite Betreuung von Firmen in Schadstoff belasteten Gebäuden.

Lehraufträge an den Hochschulen Hildesheim und Wismar : Themenbereich Bauen, Wohnen und Gesundheit.

Seit 2007 umweltmedizinische Betreuung der Curricula zur Erlangung des Zusatztitels „UmweltZahnMedizin“.

Lieferung: Video-DVD; Spieldauer: ca. 41 Min.; Format: 16:9, produziert mit 1 Kamera
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